Skippertricks
Das in Mittelmeerhäfen übliche römisch-katholische Anlegen erscheint vielen Skippern gerade in der Hochsaison, wenn es in den Häfen voll und eng ist, als sehr stressig.
So wie hier links im griechischen Inselhafen von Hydra, als 26 Katamarane in 4er-Reihen anlegen mussten, wird es Ihnen hoffentlich nie ergehen, aber auch das klappte letztendlich unfallfrei!
In den Marinas kommen hilfreiche Marineros und schubsen die Yacht notfalls mit Motorkraft in die noch so kleine Lücke.
In kleinen Fischerhäfen muss man sehen, wie man selbst zurechtkommt.
Man sollte sich schon frühzeitig mit dem Hafenhandbuch die Situation vor Ort ansehen. Die Crew sollte genau an ihrem festen Einsatzort platziert werden, selbstverständlich sind Fender und ggfls. auch der Anker vorbereitet.
Es ist auch nicht verboten, in einen Hafen einzulaufen, eine Hafenrunde zu drehen, sich über die Gegebenheiten ein Bild zu machen, und erst nochmal wieder rauszufahren.
Bei Windstille und wenn man seine Yacht gut kennt, sind Hafenmanöver auf engem Raum kein Problem, aber wenn seitlicher Wind herrscht und die Situation recht eng ist, hat man weder Zeit noch Platz für Akrobatik. Daher einfach wieder rausfahren, kurze Creweinteilung, Festlegung, wie man mit den Leinen verfährt, jeder an seinen festen Platz und dann erneut rein in den Hafen.
Man sollte sich bereits am ersten Tag des Törns eingehend mit den Rückwärtsfahreigenschaften der Yacht vertraut machen - ruhig mal einige hundert Meter rückwärts fahren, aus dem Stand, um zu sehen, wie der Radeffekt wirkt.
Falls ein gerade leerer Steg vorhanden ist, einfach mal so tun, als ob man anlegen will. Man kann dabei auch gleich die Crew an ihre festen Plätze einteilen, und denen ihre Handgriffe eingehend erläutern.
Diese Übung wird sich bewähren, vor allem, wenn man zu einem Hafen kommt, in welchem sich gerade zig andere Skipper um einen Anlegeplatz rangeln.
Ist der Hafen eng, kann man auch problemlos gleich draußen wenden und rückwärts reinfahren - das erspart das Aufstoppen und die Gefahr, dass man vertreibt, und hat den Vorteil, dass man, wenn man doch nicht so reinkann, wie eigentlich vorgesehen, sofort in Vorwärtsfahrt wieder rausfahren und neu ansetzen kann.
Keine Sorge vor abschätzigen Blicken irgendwelcher bereits festgemachter Bootsbesatzungen, denn die hatten selbst vor Kurzem ganz ähnliche Emotionen, die Sie gerade durchleben, auch die wurden gerade erst abschätzig angesehen, als sie einliefen...
Dann die geplant (oder zugewiesene) Lücke anpeilen, und zügig, nicht zu schnell, aber vor allem nicht zu langsam darauf zuhalten. Unterlassen Sie dabei hektisches Herumreißen am Gashebel - denken Sie daran: mit wildem BrummBrumm passiert nichts.
Bis der Propeller unten die schwere Yacht bewegt, haben sie schon wieder den anderen Gang drin.
So etwas malträtiert (und beschädigt) nur das Getriebe! Fahren Sie also mit konstanter Geschwindigkeit langsam auf die Lücke zu. Wird (wie meistens) geankert, werfen Sie den Anker ca. 2 Bootslängen vor dem Liegeplatz. Das ist also kurz, bevor Ihr Heck den Bug des zukünftigen Nachbarliegers erreicht.
Da die Ankerleute oft einige Sekunden brauchen, sollten sie also bereits einige Meter vorher das Signal geben.
Dabei ist das "Loswerfen" des Ankers besser, als langsames Ablassen per Ankerwinch.
Machen Sie sich mal zu Hause eine Skizze über das, was beim Ankerwerfen unter Wasser passiert und führen Sie sich das vor Augen!
Eine eingespielte Crew "führt" die Yacht dann am Anker nach hinten, indem sie Stück für Stück vorne Kette nachlässt, und hinten der Skipper in Rückwärtsfahrt sich der Kaimauer nähert - von vorne gehalten (was auch gleichzeitig belegt: der Anker hält!). Lassen Sie sich jetzt NICHT verleiten, auf irgendwelche Nachbarschiffskommandos oder Kaimauerkapitäne zu hören, die schon 8m vor Erreichen der Kaimauer zunehmend hektisch und laut schreien, Sie sollen die Heckleinen werfen.
Fahren Sie bis ca.1 - 1,50m an die Hafenmauer heran. Diese beißt nicht und es springen Ihnen auch keine Steine auf´s Deck! Im Idealfall stoppen Sie die Yacht mit einem kurzen Vorwärtsschub (kurz) auf, und reichen die Leine über - "Werfen" und Gefahr des ins Wasser Fallens gebannt! . Dabei aufpassen - wenn vorne Zug auf dem Anker ist, zieht dieser die Yacht sofort nach vorne. Zuerst übergeben Sie die Luvleine und sehen zu, daß diese entweder über einen Poller gelegt oder durch einen Ring gezogen wird.
Sie können dann auch selbst übersteigen, die Yacht steht ja im Moment, schlimmstenfalls touchiert sie ganz leicht das Kai, aber dafür haben Sie ja einen dicken Heckfender (Bumsfender) hinten angebracht.
Sobald die Heckleinen fest sind, gehen Sie in aller Gemütsruhe an Bord zurück, legen den Vorwärtsgang ein und hängen nun in den Heckleinen.
Nun gehe Sie nach vorne, begutachten unterwegs die Position der Fender und prüfen den Anker. Den kurz durchsetzen oder etwas nachlassen, je nachdem, und zurück nach hinten.
Im Normalfall haben Sie das Anlegemanöver in aller Ruhe souverän bewältigt und Ihre Yacht liegt ruhig und fest.
Gang raus, Motor noch etwas im Leerlauf laufen lassen, damit sich im Motorraum keine Stauwärme (nach längerer Motorfahrt) bildet.
Motor aus. Fertig.
Den Anlegeschluck haben Sie sich mit Ihrer Crew nun redlich verdient.
Beim Anlegemanöver können einige Sekunden darüber entscheiden, ob das klappt (und professionell aussieht), oder ob es ein chaotisches Geschrei und hektisches Herumgehopse gibt!
Je besser die (geübten) Manöver klappen, umso cooler kommt man rüber - und wem gefällt die mehr oder weniger stille oder auch ausgedrückte "Bewunderung" der Nachbarlieger oder Hafenmauerkapitäne über ein soeben perfekt gelungenes Anlegemanöver wohl nicht?
Das Anlegemanöver ist - deswegen ja auch der Stress - eine Selbstdarstellung vor einem Publikum voller hämischer Erwartungen und nichts befriedigt einen Skipper selbst nach Jahrzehnten erfolgreichen Skipperns (mehr oder weniger insgeheim) mehr, als dieses "kritische Publikum" mit einem perfekten Anleger zu beeindrucken (wer was Anderes behauptet, sollte seine Lügen am Sonntag beichten gehen!)
Daher: üben...
1.Fehler unzureichende Vorbereitung
Vor lauter Anlegehektik wird vergessen, die Heckleinen vorzubereiten, da liegt ein wilder Wooling irgendwo herum, der in aller Hektik auseinandergefieselt werden soll , was natürlich im Stress nicht gelingt, derweil treibt das Boot... und schafft neuen Zusatzstress!
Zu allem Überfluss, wirft man dann die Leinen zu kurz, die landen im Wasser oder schlimmstenfalls im Propeller...(deswegen: Gang raus, wenn Leine im Wasser!)
Wir haben auch schon Skipper oder verwirrte Crewmitglieder gesehen, die haben die Leine ohne sie zu Belegen auf´s Kai geworfen (oder ins Wasser)
2. Fehler falsche Leinenführung
Einer der meistgesehenen Hauptfehler vieler Skipper ist es, die Leinen von INNEN zu belegen und dann ÜBER die Reling zu werfen...
Richtig ist es, die Leine vor dem Belegen AUSSEN über die Reling zur Festmacherklampe zu führen.
Danach wird diese sauber aufgeschossen.
Tip: hilfreich ist es oft, zunächst einmal leichte Festmacherleinen, alte Schoten o.ä. zu verwenden, die sind nicht so schwer, wie die üblichen Festmacherleinen. Die kann man nach dem Anlegen bequem gegen die stabileren und tragfähigeren Heckleinen auswechseln.
In diese knüpft man einen Palstek ein, damit ein hilfreicher, oft nicht nautisch erfahrener Passant am Kai diesen einfach nur über den Poller legen muss.
Das geht natürlich nur, wenn Poller da sind - sind Ringe vorhanden, muss die Leine durch diese Ringe gezogen und festgehalten oder mit 1 oder 2 halben Schläge belegt oder zurückgereicht werden.
Da muss man ggfls. einem helfenden Passanten klar sagen: "Bitte zieh ihn dort 2 x durch und halte ihn, ich komme gleich rüber"
Auch hier sind klare Anweisungen erste Wahl, sonst legt der die Leine um Poller oder Ring, und läuft davon, während sich die Leine (da nicht belegt) dort löst.(oft genug gesehen)
Balearen: Mallorca - Cabrera Bojen reservieren
Kroatien: offizielle Liste der lizensierten Bojen und Lageplan-App (by YACHTREVUE.AT)
In vielen Revieren liegen Bojen aus, in einigen ist auch die Benutzung der Bojen behördlich vorgeschrieben, z.B. in Mallorca und Kroatien, wo es sogar Listen der Bojen gibt.
Manche Skipper haben auch mit Bojen so ihre ProblemeManche Bojen liegen sehr dicht beieinander, so dass der Schwojkreis zur nächsten Yacht nicht selten sehr eng aussieht
Die Bojenbefestigungen sind oft fragwürdig - sowohl das Gewicht des Bojenhalters am Grund, meist ein Betonblock, aber vor allem auch die Leinen, die nicht selten seit Jahren nicht ausgewechselt wurden, und kaum noch stabil sind, und nicht selten auch reissen.
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