Skippertricks
Man sollte die Erkenntnisse der Wissenschaft zu diesem Thema kennen und ein klein wenig berücksichtigen
Grund: man reduziert dadurch aufkommende Angstgefühle bei Schräglage und tendenziell auch Seekrankheit
Überhaupt ist "psychologisches" Vorgehen oft sehr wirksam: wer Angst hat, seekrank zu werden, wird es meist auch. Psychologen nennen das "Selbsterfüllende Prophezeiung".
Daher hilft eben das Verständnis der technischen Vorgänge auf der Yacht, aber z.B. auch Druckarmbänder (Akkupressurbänder) können helfen - entweder durch den tatsächlich erreichten Effekt der Reduzierung der Seekrankheit über die Akkupressur, oder ganz einfach, weil jemand glaubt, dass es hilft.
NICHT unter Deck gehen, da der Verlust der visuellen Synchronisation mit den Schiffsbewegungen dort die Symptome verstärkt
möglichst eine Aufgabe annehmen, z.B. Rudergehen
Blick in die Ferne, am Besten auf festes Land richten
wenn es schlimmer wird:
in Lee hinsetzen und Lifebelt sowie Schwimmweste anlegen, stabil anschnallen!
Ein Crewmitglied (sollte kräftig sein) sollte dabeibleiben - es gibt Seekranke, die würden lieber ins Meer springen, nur, damit "es" aufhört!
Auch neigen Seekranke dazu, sich weit, weit über die Reling zu beugen - Gefahr des Überbordfallens!
Trinkwasser bereitstellen (ohne Kohlensäure, stilles Wasser)
trockene Kekse oder Zwieback, Salzgebäck sowie Papiertücher bereitlegen
eine Jacke bereitlegen oder anziehen - Seekranke frieren
einen normalen Kaugummi kauen - die Magenaktivität und der Kaureflex zusammen mit Speichelbildung beruhigt
keine Reisekaugummis oder Reisetabletten wie etwa Scopolamin, Cinnirazin, Metoclopramid oder Superpep nehmen - dafür ist es zu spät und die Nebenwirkungen sind manchmal schlimmer, als die eigentliche Seekrankheit!
Einfach abwarten und sich mental wappnen.
Es kommt nicht selten vor, dass man nach 1 oder 2 Tagen spontan keinerlei Symptome mehr hat - man hat sich an die Bewegungen des Schiffes gewöhnt!
Kommt es zum Erbrechen, Papiertücher reichen, danach Wasser zum Ausspülen des Mundes.
Danach etwas Trinken (Wasser ) und langsam und gut eingespeichelt trockene Kekse oder Zwieback, dazwischen auch Salzgebäck kauen
Tee und Cola sind ungeeignet, solange erbrochen wird. Es muss aber unbedingt etwas getrunken werden, um Dehydrierung vorzubeugen!
Immer wieder weiter etwas kauen, damit man etwas im Magen hat, wenn man erbricht - Erbrechen bei leerem Magen ist sehr schmerzhaft!
Das Kauen reduziert auch den Brechreiz zunächst etwas.
Sollte sich das geben, und man erbricht nicht mehr, kann Cola, ein leichter Magentee (kein Schwarztee!) und weiteres Salkzgebäck stabilisieren helfen.
Keinesfalls Süsses essen.
unter Deck mittschiffs hinlegen.
Dort bewegt sich das Schiff am Wenigsten
Eimer dazu, den jeweils schnell entleeren und ausspülen
wenn es geht Frischluftzufuhr (Hutze drehen möglich(?)
sobald es möglich ist, warm angezogen nach oben gehen und wie bei "schönem Wetter" handeln
und das eben noch todsterbenskranke Crewmitglied hopst an Land, steuert sofort die nächste Taverna an - denn der Magen ist leeeeeeer und das Crewmitglied hat Hunger!
Seekrankheit ist SOFORT vorbei, sobald (spätestens) das Schiff fest liegt (oder oft schon, wenn es bereits ruhiger fährt). Daher auch der Rat, keine Medikamente oder andere chemische MIttel zu nehmen: diese haben starke Nebenwirkungen und man hat auch an Land weiter das Gefühl, betäubt und kaputt zu sein!
Einen Bericht über medizinische Erkenntnis zur Seekrankheit können Sie hier nachlesen>>
Der berühmte Weltumsegler Bobby Schenk schreibt auf seiner website zur Seekrankheit>>
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