Skippertricks
Wenn man als Skipper oder gerade als unerfahrene Crew feststellt, das Wasser im Innern des Schiffes schwappt, kommt zunächst einmal der große Schreck - gehen wir jetzt unter?
Zur Beruhigung sei gesagt, dass die allermeisten Fälle harmlos sind:
da ist aus der Bilge das Wasser bei Lage rübergeschwappt, beim Duschen das Wasser nicht richtig abgepumpt worden, ein Wasserschlauch der Wassertanks hat sich gelöst oder ist gebrochen.
Schlimmer ist schon, wenn man bei Yachten, die seitlich am Rumpf Luken haben, die man öffnen kann, vergessen hat, diese zu schließen oder diese nicht dicht sind.
Beim Segeln und Lage schießen Unmengen Wasser dort hinein, und es kann durchaus dauern, bis man das bemerkt, wenn alle Crewmitglieder an Deck sitzen....
Auch, wenn man es bald bemerkt, bleibt der Ärger und der Komfortverlust, denn das salzwasserdurchnässte Innere trocknet sehr schlecht, Polster und Kleidung muss man unbedingt mit Süßwasser spülen, weil es sonst nicht mehr trocknet.
Aber auch, wenn man soviel Wassereinbruch hat, dass das Schiff nicht mehr leergepumpt werden kann, kann man sagen, dass oft Yachten halbversunken treiben, manchmal nach Wochen oder Monaten aufgefunden werden, aber nicht gänzlich versunken sind.
Manche Yachten sind als "unsinkbar" konzipiert, haben also viel Auftriebsfüllmaterialien im Rumpf, Katamarane gehe aus diesem Grund eigentlich überhaupt nicht unter, die schwimmen gekentert weiter! Manche haben auch aufblasbare Schwimmkörper, die man dann auslösen kann.
Daher - das sollte man sich unbedingt merken: auch, wenn man in der Rettungsinsel sitzt, sollte man immer die Verbindung zu Schiff so lange wie möglich aufrechterhalten und sich erst im wirklich dem Moment, wo man sieht, dass die Yacht jetzt definitiv "absäuft", das Verbindungstau kappen.(dann aber schnell...)
Wie oben, gehen übrigens Yachten oft in Häfen unter, meist wegen eines Sturms oder vor allem wegen Wartungsnachlässigkeiten, einem nicht richtig befestigten Schlauch zum Beispile - am nächsten Morgen ist die Yacht auf Grund. Auch DAS kann sehr gefährlich sein, wenn jemand im Schiff schläft und schlaftrunken den Ausgang nicht mehr finde. Nicht zuletzt deswegen achtet der erfahrene Skipper darauf, dass das Schiff ausreichend große Fluchtluken hat.
Die wichtigsten Borddurchlässe sind
Hier kann man ansetzen, wenn man nach Leckagen sucht.
Wurde da gerade was gemacht?
Wenn ja, was? Ist da - soweit noch sichtbar - alles dicht oder ist das das Leck?
Dabei steht erstmal die Logge im Verdacht:
diese baut man doch öfters aus und wieder ein, weil sie schnell zusetzen und dann blockiert.
beim Einsetzen muss man unbedingt darauf achten, den Dichtgummi richtig einzusetzen und nicht zu quetschen, sonst dringt Wasser ein. Der erfahrene Skipper hat immer ein paar Ersatzdichtgummiringe zur Hand.
Wenn man die Logge ausbaut, sollte man den Durchlass mit dem Blindstopfen sofort gut verschließen.
Nach der Reinigung dann eben auf den Dichtgummiring achten und wenn man festgezogen hat, alles abtrocknen, und einige Minuten beobachten, ob es dicht ist.
Wer im Meer segelt, kann hier schonmal feststellen, ob das schwappende Wasser von innen (z.B. Leck im Süsswassertank) oder eben aus dem Meer kommt.
Die allererste Maßnahme ist, das Wasser irgendwie raus zu pumpen - meist läuft ja schon die Automatic-Bilgenpumpe, hier kann man mit der Badbilgenpumpe unterstützen (Schlauch rauslegen) oder auch mit einer manuellen Pumpe nachhelfen, einfach durch die nächste Luke außenbords pumpen, wenn das Wasser nicht mit Diesel oder sonstwie verunreinigt ist!
Dann geht es an die Analyse der möglichen Ursachen
Gab es eine Grundberührung, oder eine Kollision mit einem anderen Schiff, einem Container, einem anderen Treibgut, z.B. einem Baumstamm?
Hat der Rumpf ein Loch abbekommen? Wie kann man das abdichten?
Die früher oft verwendeten Holzstopfen sind bei Kunststoffyachten weitgehend wirkungslos.
Es gibt einige Kunststoffvarianten von Notstopfen (bei Sailtec). Englische und holländische Vertriebe bieten auch eine Art Knetmasse an, die Lecks abdichtet.
Klassisch kann man bei größeren Lecks auch von außen eine Plane auf das Loch legen und festbinden - was den Wassereinbruch nicht vollständig, reduziert, die Menge aber drastisch.
Es wird ausdrücklichst darauf hingewiesen und auch auf den WCs ausdrücklich gewarnt, den Wasserzufuhrhebel immer in der richtigen Stellung zu arretieren, da ansonsten Wasser eindringen kann. Bleibt dies lange unbemerkt, kann das Schiff auch sinken, zumal sich dort ein Saugeffekt durch Unterdruck entwickeln kann, das Wasser läuft also nicht nur rein, es wird reingepumpt und zwar mit Druck!
Gleichzeitig werden die - sofern sie noch gehen - elektrischen Lenzpumpen eingeschaltet und der Handlenzpumphebel - meist oben im Cockpit - bereitgelegt bzw schon reihum gepumpt!.
Besonders beobachten muss man, ob es gelingt, den Wasserspiegel idealerweise zu senken oder zumindest zu halten - steigt das wasser weiter, sind weitere Notfallmaßnahmen wie Außenbordgeben und Fertigmachen der Rettungsinsel, sowie Umsteigen der nicht benötigten Crewmitglieder in die Rettungsinsel unerlässlich.
Das Schiff nimmt weiter Wasser, sinkt immer tiefer?
Dann bleibt nur noch Schadensminimierung. Wenn möglich, eine flache Stelle, eine Bucht oder Strand suchen, und dort gezielt auflaufen.
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